Rezension: „Generation Hashtag. Managementwandel im Gesundheitswesen“

von Agentur lege artis

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Ein wachsender Digitalisierungsdruck, stetig steigende Anforderungen an die Patientenversorgung oder auch der zunehmende Fachkräftemangel vor allem im Pflegebereich. Es ist keine neue Erkenntnis, dass unser Gesundheitswesen vor enormen Herausforderungen steht, die ein Umdenken auf vielen Ebenen erfordern. Zahlreiche Bücher und Artikel in Fachzeitschriften beschäftigen sich bereits mit der notwendigen Transformation innerhalb des Gesundheitssystems. Den Autoren von „Generation Hashtag“ gelingt es in klaren Worten einen Aspekt zu beleuchten, der dabei häufig vernachlässigt wird: Ein Wandel im Gesundheitswesen kann nur durch einen Wandel im Management gelingen!

 

Vorangetrieben werde dieser Wandel vor allem durch die Generation Hashtag, die nicht nur titelgebend für das Buch ist, sondern zu der sich die sieben Autoren auch selber bekennen. Dabei handelt es sich um eine Bewegung, die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass sie die Zukunft des Gesundheitswesens aktiv mitgestalten will und deren Mitglieder sich nicht über ihr Geburtsjahr oder klischeehafte Generationenbeschreibungen charakterisieren lassen. Grund genug also einen genaueren Blick auf die Generation Hashtag und ihre Bedeutung für das Management im Gesundheitswesen zu werfen.

 

Der Wandel besteht aus vielen Bausteinen

Mit dem Ziel aufzuzeigen, wie sich Arbeit und Führung in unserem Gesundheitssystem verändern müssen, und was das für die Führungskräfte der Zukunft bedeutet, liefert „Generation Hashtag“ zunächst theoretische Grundlagen. In einer geradezu humorvollen Art und Weise beschreiben die Autoren, was die Generation Hashtag im Vergleich zu den klassischerweise behandelten Generationen X,Y oder Z auszeichnet. Zudem werden gängige Managementansätze, vom Taylorismus bis hin zum kollaborativen Führungsstil, im Kontext des Gesundheitswesens betrachtet.

 

Der Hauptteil des Buches gliedert sich in vier Teile, die jeweils einen Kernaspekt für den Management-Wandel im Gesundheitswesen in den Fokus nehmen: New Leadership, Employer Branding, Digitalisierung und New Work. Dabei geben die Autoren nicht nur Handlungsempfehlungen ab, sie liefern Definitionen zu grundlegenden Begrifflichkeiten und setzen etablierte Modelle aus den verschiedensten Disziplinen in Kontext zu den spezifischen Herausforderungen im Gesundheitssystem. Unabhängig davon, ob es um die Wichtigkeit von Diversity, die Entwicklung einer neuen Fehlerkultur oder die Integration eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements geht, hat man als Leser immer das Gefühl einen guten und leicht verständlichen Überblick zu bekommen.

 

Ein Aufruf zum Handeln

Genau hier liegt die größte Stärke und zugleich die größte Schwäche von „Generation Hashtag“. Das Buch schafft es durch die Vielzahl der Themen und die vielen Erklärungen auch Laien ein Grundverständnis darüber zu geben, worauf es in Zukunft für Führungskräfte im Gesundheitswesen ankommen wird. Lesern, die sich mit den aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen regelmäßig beschäftigen, könnte allerdings an manchen Stellen eine gewisse Tiefe fehlen.

 

Nichtsdestotrotz ist „Generation Hashtag“ ein Buch, das Spaß macht, unabhängig ob man Laie oder Experte ist. Dies liegt zum einen an der lebhaften Sprache, die die Lektüre zu einem kurzweiligen Erlebnis macht. Es liegt jedoch vor allem daran, dass „Generation Hashtag“ ein Aufruf an alle Verantwortlichen im Gesundheitswesen ist, den Managementwandel gemeinsam voranzutreiben.

 

Tanja Heiß / Martin Camphausen / Jochen A. Werner (Hrsg.) (2019): Generation Hashtag. Managementwandel im Gesundheitswesen, Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. (Paperback: 39,95 Euro; eBook: 39,99 Euro)

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