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#NightingaleChallenge für professionelle Pflege

von Lukas Wilke

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Im Januar hatte die World Health Organisation (WHO) verkündet, das Jahr 2020 anlässlich des 200. Geburtstags von Florence Nightingale den Pflegefachkräften und Hebammen zu widmen. „Nurses and midwives are essential to the achievement for universal health coverage“, hieß es damals in einer Pressemitteilung.

 

Um diese Rolle zu stärken, wird 2020 erstmals der „WHO State of the World’s Nursing Report“ entstehen. Damit möchte die WHO zum einen den Berufsstand der Pflege global analysieren, um vergleichbare Zahlen zu Ausbildungen, speziellen Fachrichtungen, Führungsaufgaben und nationalen Vorschriften in den Mitgliedsstaaten bereitzustellen. Zum anderen möchte die Weltgesundheitsorganisation politische Handlungsfelder herausarbeiten, um die Entwicklung in den nächsten drei bis fünf Jahren mitzugestalten.

 

Nursing Now

Ein weiterer Baustein des Aktionsjahres ist die globale Initiative „Nursing Now“, die die WHO gemeinsam mit dem International Council of Nurses (ICN) ins Leben gerufen hat. Sie soll nicht nur den Status der professionellen Pflege und damit die Gesundheit der Weltbevölkerung stärken, sondern auch die Pflegekräfte selbst dazu animieren, zu lernen, zu führen und sich zu einer globalen Bewegung zu vernetzen. Der Startschuss der auf drei Jahre angelegten Kampagne fiel 2018 in London. Schirmherrin ist Herzogin Kate.

 

Bis 2020 sollen folgende Ziele erreicht werden:

  • Mehr Investitionen in Ausbildung, Professionalisierung, fachliche Standards, Regulierungen und Arbeitsbedingungen der Pflege

  • Eine bessere Verbreitung effektiver und innovativer Pflegepraxis

  • Einen größeren Einfluss der Pflege auf die nationale Gesundheitspolitik, um sie verstärkt an der Entscheidungsfindung zu beteiligen

  • Mehr Pflegekräfte in Führungspositionen sowie bessere Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten auf allen Karrierestufen

  • Evidenzbasierte Informationen darüber, wo Pflegekräfte ihr Potenzial am besten entfalten können, um die Hürden zu lokalisieren und abzustellen, die sie am Erreichen dieses Levels hindern

 

#NightingaleChallenge

Ein besonderes Projekt, um diese Ziele zu erreichen, ist die so genannte Nightingale Challenge. Sie orientiert sich an einem populären Internettrend, mit dem schon 2014 bei der #IceBucketChallenge über 100 Mio. Euro an Spendengeldern für mehr Aufmerksamkeit und den Kampf gegen die seltene Nervenkrankheit ALS gesammelt wurden oder den aktuell Polizei und Einsatzkräfte nutzen, um die Inhalte ihrer Einsatzfahrzeuge bei der #TetrisChallenge ähnlich einem Modellbaukasten zu drapieren.

 

Bei der #NightingaleChallenge geht es allerdings nicht ums Spendensammeln oder das nächste Foto für den Insta-Feed. Stattdessen fordert Nursing Now weltweit Arbeitgeber aus der Gesundheitsbranche dazu auf, im Aktionsjahr 2020 spezielle Förderungs- und Weiterbildungsprogramm für junge Pflegekräfte und Hebammen unter 35 Jahren zu organisieren. 320 Arbeitgeber aus 42 Ländern haben die Challenge bisher akzeptiert. 13.113 Nachwuchskräfte profitieren bislang von dieser Aktion. Mit dem St. Johannes-Hospital Wiesbaden ist seit Oktober auch ein deutsches Krankenhaus dabei.

 

Starkes Zeichen im „War of Talents“

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist die Teilnahme an der Nightingale Challenge ein starkes Zeichen in Richtung der Pflegekräfte. Denn sie zeigt, dass der Arbeitgeber sich wirklich für die Pflege engagiert. Anders als bei den überall aus dem Boden schießenden Recruiting-Kampagnen kann das Krankenhaus hier nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten auf sich aufmerksam machen. Und zwar in einem Bereich, der den Pflegekräften bei der Auswahl des Arbeitgebers sehr wichtig ist: der gezielten Förderung durch Fort- und  Weiterbildungsmöglichkeiten. Das wirkt nicht nur nach außen, sondern auch nach innen – und ist zumindest aktuell ein Unterscheidungsmerkmal.

 

© Bild: Nursing Now

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